Goldene Milch – Das Wundermittel

golden milk

Goldene Zeiten.
Ich habe eine neues Lieblingsgetränk.
Ein wärmender Kompagnon, ein goldener Stimmungsaufheller, nahezu eine neue Wunderwaffe.
Die goldene Milch.

Schon seit längerem stolpere ich immer wieder über interessante Hinweise auf die Heilkräfte von Kurkuma, auch Gelbwurz oder Safranwurz genannt. Bekannt ist dieses gelbgoldene Pulver vor allem als Hauptbestandteil von Curry, dem es unter anderem seine kräftige Farbe verleiht. Geschmacklich lässt sich Kurkuma am besten mit würzig-bitter beschreiben und passt in der richtigen Dosierung sowohl zu pikanten als auch zu süßen Speisen.

Die Wirkungen dieses Ingwergewächses sind mannigfaltig und es verwundert nicht, dass die gelbe Knolle sowohl in der ayurvedischen als auch der chinesischen Küche eine wesentliche Rolle als alltägliches Heilmittel spielt.
Um nur einige zu nennen: Kurkuma entgiftet die Leber, wirkt Völlegefühl entgegen und kurbelt die Verdauung an. Das Curcumin im Kurkuma wirkt stark entzündungshemmend und schmerzlindernd, und wird deshalb vor allem bei Arthrose- und Rheuma-Erkrankungen eingesetzt. Gar in der Vorbeugung von Alzheimer soll es eine Rolle spielen. Es wirkt antioxidativ, antiseptisch und stärkt das Immunsystem, senkt sowohl einen Blutzuckerspiegel als auch hohen Blutdruck und wirkt dabei regulierend auf den Cholesterinspiegel.
Die beeindruckendste Wirkung der Knolle ist jedoch vielleicht seine krebshemmende Wirkung – Curcumin soll sowohl vorbeugend wirken als auch die Metastasenbildung hemmen. Wer dazu mehr erfahren möchte, der könnte dieses Buch interessant finden.

Da Curcumin kaum wasserlöslich ist, wird es im allgemeinen mit einem hochwertigen Öl eingenommen, z.B. Kokosöl oder einem anderen nativen Öl. Es empfiehlt sich außerdem, dem Kurkuma unbedingt etwas gemahlenen schwarzen Pfeffer zuzugeben, da das im Pfeffer enthaltene Alkaloid Piperin die Resorbierbarkeit von Curcumin um 2000% (!) erhöht.* Piperin kommt vor allem im Schwarzen und Langen Pfeffer vor und ist nicht nur für den scharfen Geschmack verantwortlich, sondern außerdem gesund für die Verdauung sowie ein Katalysator zur Aufnahme von Nährstoffen.

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Kurkuma ist also ein wirklich wunderbares Mittel der Natur, das es sich unbedingt einmal näher anzusehen gilt.

Und hier kommt die ‚Goldene Milch‘ ins Spiel, ein altes ayurvedisches Rezept mit Kurkumapulver – ein wärmendes Getränk, das alle angesprochenen positiven Wirkungen des Curcumins mitbringt, schnell zubereitet ist und überraschend gut schmeckt. Vor allem bei kalten Temperaturen und wenn Grippeviren herumgehen, empfiehlt sich dieses Rezept, ein bis zweimal am Tag eingenommen, als immunstärkendes und wohltuendes Heilmittel. Abends vor dem Schlafengehen soll es zudem einen ruhigen Schlaf fördern.

Am einfachsten stellt man zuerst eine Kurkumapaste her, die im Kühlschrank ca. 2-3 Wochen hält und nicht nur Getreidemilch oder Milch, sondern auch Reis oder Joghurt beigegeben werden kann.
(Edit: es geht noch einfacher! Wer eher was schnelleres oder eine Lösung fürs Büro sucht, für den ist mein Kurkuma-Latte-Mix sicher die richtige Wahl. Schafft es auch durch jede Flugsicherheitskontrolle, für Euch erprobt.)

Kurkuma-Paste
Grundrezept

_ Viertel Tasse gemahlenes Kurkuma (aus dem Bioladen oder hier)
_ Halbe Tasse Wasser (gefiltert wenn möglich)

Mischung bei mittlerer Hitze für einige Minuten zu einer Paste köcheln lassen, dabei mit einem Holzlöffel ständig rühren. Etwas Wasser beigeben, falls die Konsistenz zu fest wird, die Paste sollte dicklich, aber nicht fest sein. Das Wasser sollte von möglichst guter Qualität sein, je nach Wohnort Leitungswasser also lieber einmal durchfiltern (z.B. mit einem Kohlefilter) oder Quellwasser verwenden.

Dieses Video fand ich dafür sehr hilfreich.

Ist die Paste erst einmal hergestellt, ist die goldene Milch ganz einfach gemacht. Ich verwende am liebsten Hafermilch oder (selbstgemachte) Mandel- oder Haselnußmilch, aber auch Dinkel- oder verdünnte Kokosmilch sind gute Optionen. Die Hafermilch ist von sich aus so süß, dass ich keine weitere Süße benötige. Im Gegenteil, ich gebe gerne noch einen Schuss Wasser dazu, damit der Drink weniger süß ist. Im ursprünglichen ayurvedischen Rezept habe ich keine Verwendung von schwarzem Pfeffer gefunden, jedoch gibt es unzählige Rezepte der goldenen Milch und da die Wirkung von Piperin in Verbindung mit Curcumin so beeindruckend ist, habe ich hier ein Rezept für Euch mit Pfeffer und Kokosöl. Solltest Ihr etwas Süße beigeben wollen, so empfehle ich rohen Honig (erst beigeben, wenn das Getränk auf Trinktemperatur abgekühlt ist) oder, wenn Ihr eine vegane Optione möchtet, Ahornsirup. Solltet Ihr statt Kokosöl anderes natives Öl (z.B. Sesam-, Sonnenblumenkern-, Lein- oder Mandelöl) beigeben, so achtet auch hier darauf, das Öl erst hinzuzufügen, wenn die Mischung etwas abgekühlt ist, um die wichtigen Nährstoffe nicht zu zerstören.

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Goldene Milch
Rezept für 1 Tasse oder 1 Glas

_ 1 Tasse Getreidemilch
_ 1 TL Kurkuma-Paste oder mehr
_ 1 TL natives Kokosöl oder anderes natives Öl
_ ¼ TL gemahlenen schwarzen Pfeffer oder mehr, ganz nach Geschmack
_ bei Bedarf etwas Wasser zum Verdünnen
_ Süße nach Belieben

_ Die Getreidemilch mit der Paste und dem Pfeffer unter Rühren kurz aufkochen. Ich mische die Milch gerne im Verhältnis 2:1 mit Wasser, wenn ich ein leichteres und weniger cremiges Getränk möchte.
_ In eine Tasse oder ein feuerfestes Glas gießen, das Kokosöl dazugeben, umrühren, bis es sich aufgelöst hat. Ich gebe hier noch einen Schuss kaltes Wasser obenauf, dann ist die Milch gleich auf Trinktemperatur. Ich pfeffere auch oft noch ein wenig nach.

Wohl bekomm´s!

Ich habe damit schon erfolgreich Halsschmerzen und anderen unangenehmen Erkältungssymptomen entgegengewirkt und hoffe, dass die goldene Milch Euch genauso gut tut.

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*siehe diese Studie: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3918523/

29 comments
  1. Theresa says: Dezember 8, 20143:19 pm

    Liebste Anni, wie schön! Noch eine Goldene Milch Liebhaberin! Und dann noch am selben Tag, ich sage dir, es gibt keine Zufälle! 😉 Den Pfeffer habe ich auch in vielen Rezepten vermisst, zu mal ja immer wieder daraufhingewiesen wird, wie wichtig das Piperin zur Aufnahme des Kurkumins ist – deshalb darf er auch mit in mein Rezept hinein. Deine Buchempfehlung werde ich mir mal genauer anschauen, danke für den Tipp! Bei dem Youtube-Link ist übrigens ein kleiner Fehler drin, da klappt die Weiterleitung nicht, vielleicht kannst du das noch beheben. Ich schicke dir ganz liebe Grüße, eine Umarmung und wünsche dir eine wunderbare Woche! Und in Gedanken stoße ich mit dir an, cheers! 😉

    • Anni says: Dezember 8, 20144:29 pm

      Liebe Theresa, Du hast ganz recht. Lass uns gemeinsam eine goldene Welle des Wohlbefindens lostreten! =)
      Das Buch ist eher ein Lesebuch und an manchen Stellen fand ich es zu wenig strukturiert wissenschaftlich. Aber es öffnet das ganze Thema ‚Ernährung und Krebs‘ oder Krankeit im Allgemeinen, und diese Info finde ich grundsätzlich so unglaublich wichtig.
      Danke für den Hinweis mit dem Video – habs sofort ‚repariert’… =)
      Allerliebste Grüße und Dir ebenfalls einen guten und goldwarmen Wochenstart!***

  2. Theresa says: Dezember 8, 20145:40 pm

    …“gemeinsam eine goldene Welle des Wohlbefindens lostreten!“ – oh ja, da bin ich mit dem größten Vergnügen dabei! 🙂

    • Anni says: Dezember 8, 201410:46 pm

      Juuuuhuuuu!*** <3

  3. Lisa says: Dezember 8, 20149:22 pm

    uii Goldene Milch kenn ich noch gar nicht! Wird aufjedenfall die Woche mal ausprobiert Kurkuma is für mich das superfood überhaupt es ist so gesund! Aber man macht ja nicht jeden Tag Indisches Curry oder etwas derart exotisches. aber so Drink geht schon mal

    • Anni says: Dezember 8, 201410:46 pm

      Absolut, Lisa! Kurkuma hat mich in seiner Heilkraft wirklich umgehauen, da hast Du total recht. Und ich finde die goldene Milch so lecker, dass sie hier grade täglich zelebriert wird… Liebe Grüße zu Dir!***

  4. Veronika says: Dezember 8, 20149:29 pm

    Liebe Anni, wie cool!! Das 2000-fache? Das ist ja der Wahnsinn, total gut zu wissen! Deine Fotos sind soo schön! Das wollte ich dir unbedingt hinterlassen!
    Ich drück dich ganz fest!
    PS: Ehrlich, also ihr beide, heute…wenn das mal kein Wink ist!

    • Anni says: Dezember 8, 201410:48 pm

      Liebste, Dank Dir so! Ja, ich glaube Kurkuma und Pfeffer sind echt ein heißes Päckchen. =) Große Umarmung zurück!***
      PS: voll. Wir starten einfach die goldene Revolution – machst Du mit? <3

  5. Sarah Maria says: Dezember 11, 20144:48 pm

    Die Sache mit dem Pfeffer und dem Öl ist ein super Tipp. Merke ich mir unbedingt.

    Frischen Kurkuma gibt’s hier bei uns eigentlich auch jeden Abend. Jedoch nicht in der Milch, sondern im Tee. Wir schnibbeln ihn zusammen mit ein bisschen Ingwer einfach in Scheiben und gießen ihn dann mit ein paar Kräutern auf. Mjami. 🙂

    • Anni says: Dezember 11, 20144:52 pm

      Ohja, das klingt auch sehr lecker! Welche Kräuter nehmt Ihr dazu?***

  6. Geertje says: Januar 6, 20168:57 am

    Von einer Nordschneereise mit dickem Knie wiedergekehrt. Als Yogalehrerin kenn ich Golden Milk und wollte nochmal genauer nachschauen und stieß auf deine wunderbare Seite. der Tipp mit dem Pfeffer ist neu und wertvoll vielen Dank. Da ich sonst mehr auf reiseblogs unterwegs bin, war ich besonders erfreut mal auf einem Kulinarikblog soviel schönes zu finden, gut aufgeräumt, schön geschrieben, persönlich, gutes Design, schöne Fotos – herzlichen Dank für einen erfreuten Morgen!
    Geertje

    • Anni says: Januar 6, 20169:14 am

      Liebe Geertje, oh da freue ich mich aber, herzlich willkommen!
      Der Schnee scheint ja wirklich ne Wucht zu sein gerade. Ich wünsche Dir gute Besserung für Dein Knie und sende Dir herzliche Grüße zurück! A***

  7. Frauke says: Januar 7, 20166:43 pm

    Liebe Anni! Durch Zufall bin ich vorhin auf deinen Blog gekommen, weil ich nach Rezepten für die goldene Milch gesucht habe. Vielen Dank für deine tolle Inspiration und die vielen Hintergrundinfos! Auf meinem Blog habe ich gerade meine selbst zusammengestellte Mischung veröffentlicht und war so frei, dich mit deinen Tipps und Infos zu verlinken 🙂 Schau gerne mal rum!
    http://fraeuleinswunderbarewelt.blogspot.de/2016/01/goldene-milch-gegen-graue.html
    Liebe Grüße,
    Frauke

    • Anni says: Januar 24, 20161:31 pm

      Liebe Frauke, Danke für die Verlinkung, das freut mich sehr! Deine Erweiterung mit dem Ingwer finde ich auch sehr toll, da wärmt die Milch nochmal so gut. Liebe Grüße!***

  8. Ab heute wird alles anders – stepanini says: März 5, 20165:11 pm

    […] schon seit fast acht Wochen begleitet. Entdeckt hatte ich sie bei der Raumfee, wiederentdeckt bei 1akitchen sogar mit Video, beim geliebten Fräulein und sicherlich sonst noch irgendwo in den guten Ecken […]

  9. Christina says: März 17, 20167:38 pm

    Hallo und danke für die schöne Beschreibung. Ich trinke die goldene Milch auch seit längerem, war heute beim Zahnarzt und er hat gesagt dass meine Zähne sich total verfärbt haben, inklusive Plomben. Geht euch das auch so? Bin mir nun wirklich nicht mehr sicher, ob ich sie weiterhin trinken soll. Grüsse

    • Anni says: März 18, 20168:50 am

      Hallo Christina, das höre ich zum ersten Mal. Eigentlich ist der Farbstoff in Kurkuma nicht sehr stabil, und ich habe sogar das Gegenteil von Kurkuma gehört, dass es auch in alternativen Zahncremes u.a. zur Aufhellung verwendet wird. Üblicherweise sind eher Kaffee, Tee oder Nikotin für Zahnverfärbungen verantwortlich. Ich würde Dir empfehlen, das nochmal zu beobachten und evtl auch den Hersteller des Pulvers zu wechseln. Herzliche Grüsse! Anni***

  10. H.Gruber says: Oktober 2, 201611:11 am

    Hallo, Neben der Goldenen Milch gibt es aber auch viele andere sehr gute Rezepte, die man mit Kurkuma mal ausprobieren sollte. Kurkuma kann viel mehr als nur in Getränken verwendet werden. Kurkuma ist ein medizinisch gesehen extrem interessantes Gewürz und Heilmittel. Krankheiten können damit gelindert werden oder ganz verschwinden und auch Krebs wird inzwischen in der Alternativen Medizin mit Kurkuma behandelt. Wer mehr über Kurkuma wissen möchte, der schaut einfach mal bei http://kurkuma24.com/ reinschauen und sich weitergehend informieren.

  11. Jana says: Dezember 8, 201610:21 am

    Also ich finde Golden Milk echt mega und bin durch Zufall auf Lionstarter gekommen:

    https://lionstarter.com/aktivitaet/golden-milk/28/golden-milk

    die haben es alles bereits zusammen in einer Dose und das schmeckt super

  12. Jakob says: Mai 21, 201712:49 pm

    Anni!
    Da ich schon lange mehr Kurkuma nutzen wollte, aber keine guten Rezepte kannte, bin ich auf dich gestoßen. Super Seite und tolles Rezept!

    Ich habe es mir geringfügig vereinfacht:
    Ich tue die Paste plus Kokosfett in eine Tasse, gieße kochendes Wasser aus dem Wasserkocher drüber, dann gebe ich Haferdrink und kaltes Wasser hinzu, bis Temperatur und Geschmack stimmt, danach kommt Pfeffer und wenn ich erkältet bin noch etwas Honig rein (jetzt ist es ja nicht mehr heiß).
    So spare ich mir das aufkochen.

    • Anni says: Juni 7, 20179:04 am

      Hallo Jakob, freut mich dass dir meine Seite gefällt. Bezüglich der goldenen Milch bin ich inzwischen auch bei einer Instantvariante angekommen. =) siehe http://www.1akitchen.com/safran-latte-mit-kurkuma-saffron-turmeric-latte/ Ich vermute jedoch, dass im Ayurveda das längere Erhitzen seinen Grund hat. Für mich ist die schnelle Variante aber auch reizvoller, schmeckt übrigen auch sehr gut mit Eiswürfeln aufgemixt als Frappée! Herzliche Grüße.***

  13. Alles Gold | missboulette says: November 26, 20175:12 pm

    […] habe bereits diverse Rezepte ausprobiert (Paste, Pulver, Saft) und komme immer wieder auf diese Kurkumapaste nach 1akitchen zurück. Für eine kleine Tasse goldene Milch verwende ich je einen halben gehäuften Teelöffel […]

  14. Name says: Dezember 16, 20173:23 pm

    Ein wirklich schöner artikel! Nur dass mit dem pipermin und seiner 2000 fachen verstärkung des kurkumin stimmt so leider nicht. Es handelt sich wohl um einen von vielen webseiten übernommen zahlendreher. Es sind ca. 20 nicht 2000. Trotzdem hilfts. Und ich lasse mir die goldene milch immer mit etwas pfeffer schmecken 🙂

  15. Name2 says: Januar 18, 20205:29 pm

    @Anni: Auch wenn ich 2,x Jahre zu spät bin: 2000% sind nicht 2000fach! Sondern *trommelwirbel* 20fach…wie „Name“ bereits korrekt anmerkte…

    Zitat aus dem verlinkten Paper: „In humans, curcumin bioavailability was increased by 2,000% at 45 minutes after co-administering curcumin orally with piperine, whereas in rats, it has been found that concomitant administration of piperine 20 mg/kg with curcumin 2 g/kg increased the serum concentration of curcumin by 154% for a short period of 1-2 hours post drug.“

    • Anni says: Januar 18, 20207:05 pm

      Yes, danke für dein aufmerksames Auge! hab das korrigiert.

  16. Name2 says: Januar 19, 20208:29 pm

    Wow, hier wird mal schnell reagiert…Respekt an Dich/Euch.

    Danke für den guten Artikel und die Rezeptideen.

    Offtopic: Weiterhin viel Erfolg mit den weiteren on&offline-Unternehmungen…sehr inspirierend

    • Anni says: Januar 19, 20209:46 pm

      =)

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